Bewerbung duzen: Ab wann darf ich das „Du“ nutzen?

In Stellenanzeigen wird das Duzen potenzieller Bewerber immer verbreiteter. Kein Wunder, dass sich Bewerber zunehmend die Frage stellen: Darf ich in meiner Bewerbung duzen? Nun könnte man sagen, wenn der Arbeitgeber in seinem Stellenangebot und vielleicht auch auf seiner Karriereseite mit Du anspricht, sollte in der Bewerbung das Duzen ebenfalls erlaubt sein. Jedoch führt das nicht immer zum Erfolg. In welchen Fällen das Du in Deiner Bewerbung wirklich angebracht ist, klären wir jetzt auf.

Duzen von Bewerbern in der Stellenanzeige

Bevor wir uns darum kümmern, ob Du in Deiner Bewerbung duzen darfst, beleuchten wir zunächst einmal die Hintergründe, weshalb überhaupt Arbeitgeber die potenziellen Kandidaten mit Du anreden. Denn diese Unterscheidung bringt Dich schnell zu der Antwort, ob Du in der Bewerbung duzen solltest.

Junge Bewerber duzen gerne

Spätestens seit die Millennials in die Arbeitswelt eintauchen und entsprechend Bewerbungen schreiben, wurde Duzen großgeschrieben. Denn gerade diese junge Generation legt wenig Wert auf Hierarchien und Machtgehabe bei Arbeitgebern, sondern sie schätzen die Zusammenarbeit zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern auf Augenhöhe.

Durch den demografischen Wandel gehen mittlerweile mehr Arbeitnehmer in Rente, als dass junge Menschen in den Arbeitsmarkt eintreten. Der Fachkräftemangel dreht zusätzlich an der Nachfrage – vor allem an den jungen, gut ausgebildeten Fachkräften. Das Personalmarketing der Arbeitgeber hat gelernt, diese gefragten Bewerber duzend anzusprechen. Doch nicht alle Unternehmen meinen es wirklich ernst, wenn sie in ihrer Arbeitgeber-Bewerbung duzen.

Duzen Bewerbung Kollegen Unternehmenskultur
Wenn das Duzen Teil der Unternehmenskultur ist, kannst Du als Bewerber durchaus den Arbeitgeber ebenfalls mit Du anreden.

Duzen als Teil der Unternehmenskultur

Dahingehend gibt es Unternehmen, die nicht nur bei der Ansprache von Bewerbern duzen, sondern das Du als Teil der eigenen Unternehmenskultur zum Ausdruck bringen. So duzen sich Vorgesetzte und Mitarbeiter gleichermaßen, teils sogar ab dem ersten Arbeitstag. Dann ist es nachvollziehbar, dass auch Bewerber geduzt werden und entsprechend gleich das Du angeboten wird.

Das drückt sich in diesem Fall authentischer Weise auch in Stellenanzeigen und auf Karriereseiten aus. Jegliche Texte sind konsequent in der Du-Form verfasst. Vielleicht stellen sich Vorgesetzte sogar mit Ihren Vornamen vor oder treten in Employer-Videos entsprechend nahbar auf. Das strahlt eine echte Sympathie ab und spricht natürlich besonders die junge Generation positiv an.

Ob der Arbeitgeber in der Bewerbung geduzt werden will

Wie findest Du als Bewerber heraus, ob Dein potenzieller Arbeitgeber es wirklich ernst meint mit dem Du? Denn das ist entscheidend, ob Du in Deiner Bewerbung duzen solltest oder doch lieber nicht. Prüfe den medialen Auftritt des Arbeitgebers ganz genau, insbesondere die Stellenangebote und Karriereseite. Wirst Du durchgehend als Bewerber duzend angesprochen? In manchen Stellenanzeigen liest Du vielleicht ein Du in den Überschriften, aber in den Details der Stellenbeschreibung heißt es dann doch wiederholt Sie.

Passt die gewählte Ausdrucksweise des Arbeitgebers wirklich zu einer Duz-Kultur oder wirkt das Duzen doch eher befremdlich auf Dich? Gerade sehr sachliche, komplexe oder langatmige Texte passen nicht besonders zu einem Du in der Anrede. Wenn der Arbeitgeber authentisch seine Duz-Kultur nach außen zeigt, ist der mediale Auftritt entsprechend locker und nicht selten sogar emotional ansprechend.

Wie Du in Deiner Bewerbung duzen kannst

Bist Du Dir darüber klargeworden, ob der Arbeitgeber es mit dem Duzen ernst meint, geht es nun darum, ob und wie Du in Deiner Bewerbung duzend reagierst. Denn selbst bei einer echten Duz-Kultur gibt es für Dich als Bewerber mehrere Möglichkeiten, wie Du Deine Bewerbung schreiben kannst.

In Deiner Bewerbung duzen auf direkte Art und Weise

Nur wenn Du Dir absolut sicher bist, dass Dein neuer Arbeitgeber eine Duz-Kultur mit allen Mitarbeitern pflegt und lebt, kannst Du die genannten Ansprechpersonen direkt mit Du und sogar dem Vornamen anreden. Das Du in der Anrede Deines Bewerbungsschreibens drückt sich beispielsweise so aus: Hallo Claudia, ich kann mir gut vorstellen, Dein Kollege zu werden, weil…

In Deiner Bewerbung duzen mit Ihr und Euch

Eine weniger direkte Du-Anrede eignet sich für Deine Bewerbung, wenn Du mit der Ansprechperson nicht gleich Du auf Du gehen willst, als ob Ihr Euch bereits persönlich kennt. Mit der Anrede Ihr und Euch sprichst Du in Deinem Bewerbungsanschreiben Deine zukünftigen Vorgesetzten und Kollegen im Gesamten an. Diese Anrede ist daher weniger direkt an eine Person gerichtet und in den meisten Fällen passender. So zum Beispiel könntest Du in Deinem Bewerbungsanschreiben die Du-Anrede formulieren: Hallo Claudia Meier, Euer Unternehmen spricht mich als neuer Mitarbeiter an, weil Ihr… Wenn Du Dir bei den Formulierungen im Bewerbungsanschreiben eine persönliche Unterstützung wünschst, schau doch mal, ob BewerbungsCoaching auch etwas für Dich ist.

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Wenn in der Bewerbung duzen für Dich nicht passt

Nun kann es sein, dass Du Dir trotz guter Recherche und Klarheit über die Unternehmenskultur unsicher bist und Dich daher fragst, ob Du in Deiner Bewerbung duzen solltest. Oder für Dich ergibt sich ein Du erst nach einer Weile der guten Zusammenarbeit. In diesem Fall ist es zumindest für Dich authentischer, in Deiner Bewerbung nicht zu duzen, sondern stattdessen beim klassischen Sie zu bleiben. Bedenke allerdings dabei, dass Du den Cultural-fit verfehlen könntest. Das heißt, Du passt mit Deiner persönlichen Einstellung dann vielleicht weniger in die Unternehmenskultur, was zur Bewerbungsabsage führen kann.

Fazit: Duzen in der Bewerbung

Neue Zeiten – neue Ansprache. Das Sie in der Bewerbung hat sicher noch nicht ausgedient. Doch sollten Bewerber das Duzen in Betracht ziehen – vor insbesondere wenn Arbeitgeber konsequent und authentisch in ihrem medialen Auftritt potenzielle Kandidaten mit Du ansprechen. Das gilt vor allem auf der Karriereseite und in Stellenangeboten. Doch sollten Bewerber auch zwischen den Zeilen herauslesen, ob tatsächlich eine Duz-Kultur im Unternehmen gelebt wird. Erst dann ergibt es durchaus Sinn, in der Bewerbung Duzen gezielt einzusetzen – entweder als direkte Du-Anrede oder mit Ihr und Euch als weichere Form.

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